"Yeah!", "Wahnsinn!", "Power!", "Alles geil!"
Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass Statusmeldungen von Bands stets positiv-superlativ verfasst sind. "Only bad news is good news" trifft offenbar auf alles, nur nicht auf Bandseiten zu...
Dabei ist - welch Wunder – bei weitem nicht immer alles eitel Sonnenschein in einer Band. Menschen in ihren besten Jahren verbringen miteinander viel zu viel Zeit für viel zu wenig Geld, kennen die Mitstreiter bald besser, als die eigene Freundin, teilen Schlafsäcke, Socken und Zahnbürsten und können irgendwann schon am Geruch des Furzes erkennen, aus welchem Bandmitglied er gekrochen ist. Das verlangt regelmäßige Beziehungsarbeit, das ist der Grund, warum Metallica irgendwann ihren eigenen Psychologen mit auf Tour genommen haben.
Und wie das eben so ist in Beziehungen, wenn die negativen Gefühle auf Dauer überwiegen, wird es Zeit getrennte Wege zu gehen. Wir haben uns nach monatelanger gemeinsamer Überlegung entschlossen ohne unseren Schlagzeuger Johnny weiterzumachen. Am Ende war es eine Entscheidung "in beiderseitigem Einvernehmen" wie es so schön heißt. Es ist uns besonders schwer gefallen, weil wir viel miteinander geteilt haben über die Jahre und weil wir wissen, was für ein großartiges Talent er besitzt. Unsere Musik wäre eine andere gewesen ohne ihn. Er ist für uns nicht aus der Welt, nur im Rahmen dieser Band war letztlich keine gemeinsame Sache mehr möglich.
Uns ist auch bewusst, dass einige von Euch jetzt entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen werden. Doch wir mussten irgendwann einsehen, dass eben deutlich mehr dazu gehört ein Teil einer Band zu sein, als sein Instrument gut zu beherrschen. Weitestgehend ähnliche musikalische Vostellungen, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Engagement und Kompromissfähigkeit sind Voraussetzungen für eine gesunde Band und für gute Musik. Und wenn das alles nicht mehr in ausreichendem Maße gegeben ist, wie es bei uns in letzter Zeit war, dann muss man der Realität ins Auge sehen und einen Schlussstrich ziehen. Diese Erkenntnisphase war für uns eine harte traurige Zeit, an deren Ende wir nun einfach nur erleichtert sind. Mit Aron haben wir glücklicherweise einen Menschen gefunden, der nicht nur imens talentiert ist, sondern auch enorm sympathisch. Das gemeinsame Arbeiten an den neuen Songs macht derb Spaß und die ersten Konzerte, die wir nun mit ihm gespielt haben, waren schlicht und ergreifend richtig schön. Bei einem unserer nächsten Konzerte könnt ihr euch davon selbst ein Bild machen. Für uns fühlt es sich einfach gut an zur Zeit und das wiederum wäre in einer Stautsmeldung sogar beschreibbar mit "Yeah!", "Wahnsinn!" oder "Power!".
Auf bald + ahoi,
Marv / ZZ